Seitensprünge und Affären
Bibi Bellinda (Autor), Erik Schreiber (Autor), Karl Plepelitz, Rosemarie Benke-Bursian (Autor) und andere
mit meiner mörderischen Geschichte:
"Ins Netz gegangen"
Broschiert: 496 Seiten
Verlag: Schweitzerhaus Verlag (2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3939475262
ISBN-13: 978-3939475262
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
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Sie sind gefährlich, sie sind prickelnd, und manchmal können sie das Leben von jetzt auf gleich völlig verändern: Seitensprünge sind etwas Verbotenes,
Verschwiegenes, Aufregendes!
Erzählt wird von Ehen und Partnerschaften, die vor modernen Herausforderungen stehen und im besten Falle an ihnen wachsen. Dabei geht es nicht nur um Sexualität mit einem Partner außerhalb der
Beziehung, sondern auch um neue Perspektiven, die den eigenen Blick erweitern.
Im Brockhaus kann man zu dem Thema Seitensprünge (Ehebruch) lesen, es handele sich um außerehelichen Geschlechtsverkehr eines Ehegatten. Ganz nüchtern wird es auf den Punkt gebracht.
Die Erklärung zu dem Wort Affäre lautet, es seien aufregende Angelegenheiten.
Lassen Sie sich fesseln!
Ins Netz gegangen
Susanne war diesen Weg schon oft gegangen, trotzdem kam er ihr heute fast fremd vor. Vermutlich weil sie bisher noch nie so offen hier entlang gelaufen war. Geschlichen
war sie, versteckt hinter Bäumen und Gebüsch, damit Peter sie nicht entdecken konnte. Doch heute musste sie sich nicht verstecken, heute war sie Peter. Er dagegen würde gar nicht kommen können. Eine
günstige Gelegenheit, die günstige Gelegenheit.
Heute würde sie der Affäre zwischen Peter und „seiner“ Miriam ein Ende bereiten. Ihr einfach sagen, dass Schluss sei, dass er nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte. Wenn nötig, würde sie richtig
böse Worte finden. Hauptsache, Miriam machte sich davon und gab Peter keine Chance mehr. Irgendwie. Einen genauen Plan hatte sie nicht. So eine wie Miriam war ja gar nicht richtig einschätzbar.
Susanne musste sich da einfach auf ihre Intuition verlassen, das wusste sie. Ein Umstand, der sie nervöser machte, als sie vor sich selbst zugeben wollte.
...
Susanne verschwendete keinen Blick zu viel an die exotisch anmutende Landschaft in diesem Teil des Parks, der sich für Liebesaffären regelrecht anbot. Was hieß hier anbot, er war ganz offensichtlich
haargenau dafür geschaffen worden. Sie schüttelte widerwillig den Kopf. Einfach unglaublich. Wer sich das ausgedacht hatte, der gehörte abgestraft.
Im nächsten Augenblick stand sie vor der Laube, in der Peter sich mit Miriam zu treffen pflegte, jeden Dienstag- und Donnerstagabend und seit neuestem auch noch Samstagnacht. Und manchmal sogar
sonntags. Ganz langsam, fast unmerklich hatte er sich von ihr, Susanne, entfernt und es hatte sie einige Mühe gekostet, diese neue Leidenschaft zu erkennen. Peter verhielt sich wie ein Süchtiger und
seine Droge war dieser Ort mit Miriam als Hauptdarstellerin.
Mit zittrigen Fingern versuchte Susanne sich darauf zu konzentrieren, was sie jetzt zu tun hatte. Auf der rechten Seite, gleich neben dem Eingang in die Laube, befand
sich ein Bildschirm, darunter eine Computertastatur. Dort musste sie den Code eingeben. Erst den für Peter, dann den für Miriam.
Während sie die Zahlen und Buchstaben tippte, lachte sie laut auf. Wie leicht war es doch gewesen, an diese Codewörter zu kommen. Peter hielt sie ja für so unbegabt, der glaubte nicht mal, dass sie
einen Computer auch nur anstellen könnte. Zum ersten Male war ihr dieser Umstand sehr entgegengekommen. Peter hatte sich kaum Mühe gegeben irgendetwas zu verstecken und natürlich würde er auch nie
dahinter kommen, dass ausgerechnet Susanne ihm diese Beziehung vermasselt hatte. Mit grimmiger Genugtuung drückte sie die Eingabetaste und Miriams Gesicht erschien auf dem Bildschirm.
„Peter? Ich dachte, du wärst heute auf einer Firmenfeier.“
„Die ist kurzfristig verschoben worden. Der Chef ist krank geworden.“
„Ich komme.“ Miriam verschwand vom Bildschirm.
Susanne versuchte sich zu entspannen. Bis jetzt war alles glatt gegangen. Aber warum sollte ihr diese Miriam diese geniale Lüge auch nicht abnehmen ? Vermutlich hätte sie
sich mit jeder Erklärung abgefunden. Was wusste diese, diese ... biestige Kreatur schon vom wirklichen Leben?
Auf der anderen Seite der Laube – Susanne weigerte sich hartnäckig das Wort „Liebeslaube“ auch nur zu denken – öffnete sich eine Tür, Miriam erschien mit strahlendem Lächeln.
„Wie lange hast du Zeit, mein Liebster?“
Schon für diesen Satz hätte Susanne sie ohrfeigen können. Meine Güte, wie schwülstig. Aber Peter stand auf so was. Und deshalb redete Miriam auch so. Die perfekte Geliebte. Susanne würde in hundert
Jahren nicht so reden, aber Miriam ... sie war einfach genauso, wie Peter sie sich wünschte. Perfekte Figur, makelloser Teint, schicke Kleidung, und immer zu allem bereit, was Peter wollte. Womöglich
trägt sie auch noch Strapse, dachte Susanne und schüttelte sich. Dann hob sie den Kopf und sah Miriam an:
„Tja, also, im Grunde bringe ich gar keine Zeit mit. Genau genommen ..., wollte ich sagen, ...“
Lesungen aus "Ins Netz gegangen"