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Interview mit Marlen Schachinger

Gewinnerin des Stipendiats der Mörderischen Schwestern 2015

 

von Rosemarie Benke-Bursian

Seit 2014 wird von den Mörderischen Schwestern einmal im Jahr ein Arbeitstipendium vergeben , um einen Kriminalroman oder eine Sammlung an Kriminalstorys zu verfassen. Mit Exposé und Leseprobe können sich alle Autorinnen, die in deutscher Sprache schreiben, bewerben.

Auf eine Alters-, Wohnort- oder sonstige Beschränkung wird bewusst verzichtet. Selbst eine Mitgliedschaft bei Iris Marlene Schachinger  - mit freundlicher Genehmigung       den Mörderischen Schwestern ist nicht erforderlich.

 

 

2015 hat Marlen Schachinger dieses Stipendium gewonnen.

Zu diesem Anlass habe ich mit ihr Anfang Oktober 2015 das nachfolgende ein Interview geführt.

Fragenkomplex I)

Herzlichen Glückwunsch Frau Schachinger. Sie haben das Stipendiat der Mörderischen Schwestern 2015 erhalten. Als “erfahrene” Preisträgerin und Stipendiatin frage ich Sie, ob man sich nicht an derartige Auszeichnungen gewöhnt?


Gewöhnt man sich je an Gutes? Und in diesem besonderen Fall: Ich denke, die Zuerkennung von Preisen oder Stipendien und die damit implizit verbundene Zustimmung ist gewöhnungsfrei, weil das Schreiben, als Akt, ein über weite Streckung relativ anerkennungsfreies Minenfeld ist: Man sitzt allein am Schreibtisch, schwankt zwischen dem Gefühl der Großartigkeit, spielt ja Gott im Erzähluniversum, und  dem an Sicherheit grenzenden ›Wissen‹ eines drohenden totalen Versagens … Diese innere Kritikerin ist nötig, weil sie einen weiter treibt, aber sie braucht auch den Platzverweis, ab und an – sei es durch eine Jury oder durch Leser/innen, welche den Wunsch haben, sich für die Lektüreerfahrung zu bedanken, sich darüber auszutauschen. Dass der Grad der Euphorie im Laufe der Zeit ein wenig sinkt – die gesamte Welt steht nicht mehr still und hält den Atem an, nur weil … –, hat meines Erachtens in vielen Fällen auch damit zu tun, dass man eine solche Auszeichnung meistens für ein Werk erhält, das hinter einem liegt. Man selbst ist schon wieder ganz woanders, beschäftigt sich mit neuen Themen, anderen Fragestellungen, hat erzähltechnische Probleme zu lösen …

 

 

Fragenkomplex II)

Ihre berufliche Laufbahn scheint ja fast ideal für den Einstieg ins Autorenleben zu sein. War das so geplant? Hatten Sie immer schon im Hinterkopf selbst mal zu schreiben und haben Sie deshalb diesen Weg gewählt oder hat gerade dieser Weg sie dazu gebracht, selbst zu schreiben?

 

Ich habe als kleines Mädchen gewusst: Das ist es. Das will ich machen. – Ich tat ja ohnedies den ganzen Tag nichts anderes. Die Lehrerinnen nannten das ›verträumt‹ oder ›autistisch‹, je nach Temperament und Empathiefähigkeit. Im Gegensatz zu ihnen ging ich jedoch davon aus, jeder erzähle sich selbst Geschichten. Sei es um die Stille zu füllen, sei es weil die Geschichten, die erzählt wurden, immer irgendwo endeten und die Bücher in die Bibliothek zurückgebracht wurden.
Meinen Eltern mitzuteilen, ich wolle als Literatin leben – denn für mein Gefühl war ich es doch seit ewig –, das wäre vermutlich eher ein Fiasko gewesen, weshalb ich ihnen in aller Naivität den Berufswunsch ›Schauspielerin‹ nannte. Das Donnerwetter hatte eine famose Konsequenz: Ab an die Uni, was lernen, alles in den Kopf, der ist nicht so groß, damit der Hut passt, und die einzige Person, auf die du dich je in deinem Leben wirst verlassen können, bist du selbst … Um das Fach zu wählen, und für diese Entscheidung brauchte ich kaum eine Minute: Vergleichende Literaturwissenschaft, Germanistik, Französisch, Theaterwissenschaft – letztere tauschte ich im vierten Semester gegen Ästhetik. Und ich habe es nie bereut, vor allem die Vergleichende nicht, was einerseits am Denkansatz, andererseits an den Professoren, vor allem aber an den damaligen Studienbedingungen lag. Wir waren ab dem zweiten Jahr eine winzige Truppe aus etwa acht passionierten Leseratten, Wahlfreiheit in den meisten Studieninhalten wurde groß geschrieben, und wer sich für dieses Gebiet des Erzählraums fernab der Nationalphilologien interessierte, der war im Paradies. Der Studienversuch ist heute auch in Wien Geschichte, der erschreckende Grad an Verschulung, der sich auch darin zeigt, dass Studierende einen auf die Frage ›Aber was denkst du?‹ entsetzt ansehen, zerstört die Universität als Raum, in dem eigenständiges Denken perfektioniert werden soll, Scheitern als Spielraum inkludiert – Exkurs beendet.
Ob das universitäre Umfeld und das literaturwissenschaftliche Wissen dem Schreiben förder- oder hinderlich sind, ich denke, das muss jede und jeder für sich entscheiden. Ich erinnere mich gut an eines meiner ersten Proseminare an der Uni: Der Professor bat all jene, die Autor werden wollen, den Hörsaal zu verlassen. Dafür sei die Philologie nicht gedacht. Warum? Das erläuterte er nicht. Ich sagte mir, er habe ›Autor‹ gesagt, ich bin Autorin, folglich betrifft mich das nicht – und blieb sitzen. Man sieht: Auch von einem chauvinistischen,  eingebildeten Engstirnler kann man einiges lernen; zumindest in den Abteilungen ›Widerspruchsgeist‹ und ›Durchsetzungsvermögen‹ …

 

 

Fragenkomplex III)

Ihre Ausbildung, Ihre Beschäftigung mit literaturhistorischen Themen, Ihre Essays, Gedichte und Ihre Lehrtätigkeit im Bereich des literarischen Schreibens ergeben für mich das perfekte Bild einer literarischen Schriftstellerin. Doch Sie haben sich für ein Stipendium bei den Mörderischen Schwestern beworben, also einen Krimi oder Thriller.
Ist das nicht ein Bruch mit Ihrer bisherigen Biografie? Was war der Auslöser, um sich von den schönen und sprachlich anspruchsvollen Texten in die Abgründe von Verbrechen und Gewalt zu begegnen, was auch sprachlich meist ganz andere Anforderungen stellt.

 

Nein, ich sehe darin keinen Bruch; einerseits publizierte ich vor mehreren Jahren »Verlust der Unschuld«, einen Kriminalroman, andererseits sehe ich im Genre ›Krimi‹ bzw. ›Thriller‹ keinen Grund, sprachlich anspruchslos zu schreiben. Mal ganz davon abgesehen, dass zahlreiche der großartigsten Romane der Weltliteratur Verbrechen und Gewalt fokussieren, denken Sie nur an »Anna Karenina«, an »Mme Bovary« oder an »Die Marquise von O.«, um hier wahllos einige Beispiele zu nennen. Die Schmuddelaura, die vor dem 20. Jahrhundert dem Genre als solches anhaftete, die hat es längst verloren, auch wenn es natürlich neben hochstehenden und durchaus literarischen Werken auch Trash gibt … Und weshalb auch nicht?! Chacun a son goût …
Davon abgesehen verschwimmen die Gattungs- und Genregrenzen zusehends; und das ist gut so, weil es innovativen Spielraum schafft. Übrigens, der erste Roman, den ich konzipierte und zu schreiben begann, war eine nächtliche Zugfahrt, die mit dem Tod beginnt und als Höhepunkt weitere Todesfälle nach sich ziehen sollte. Bedauerlicherweise wurde dieses Werk nie beendet, da ich mich nach Seite dreizehn so sehr ängstigte, dass ich mich unter dem Bett verkroch und nicht mehr in der Lage war, eine weitere Zeile zu schreiben – was sich verstehen lässt, räumt man ein, dass ich gerade 8 geworden war.

Derzeit sehe ich für mich persönlich ein anderes Problem: Wie es manchmal während des Schreibens geschieht, entwickelte sich mein Roman weiter, die Figuren etablierten ihr Eigenleben, es ziehen plötzlich andere Menschen in dieses Dorf, das obendrein just auf einer eigenen Erzählstimme zu beharren beginnt, und nun, im zweiten Monat intensiver Arbeit an diesem Roman, macht keine der Figuren mehr, was ich wollte, sondern nur mehr noch, was in deren Eigensinn kramt. Und ich darf hinterherlaufen, Langsamkeit einmahnen und daneben hastig den Bauplan adaptieren – wo das hinführen soll? Ich habe noch keine Ahnung. Mal sehen …

Aber das ergeht mir ja nicht zum ersten Mal so, und de facto liegt darin für mich auch ein Teil der Spannung unserer Arbeit als Romancières: Man lässt sich auf Personen ein, die ein Erzähluniversum bevölkern, und kann, bevor die Fahnen in Druck gehen, nie sagen, was daraus letztendlich werden wird. Und selbst danach, an meinem gedruckten Leseexemplar, streiche ich hier und dort noch einzelne Wörter, füge – seltener aber dennoch – eines ein, verändere die Interpunktion. Es wäre einmal spannend eine Ausstellung der Buchexemplare der Literat/innen, die sie für Lesungen verwendeten, zu organisieren … Ich denke, da gäbe es so manches zu sehen …

 

 

Fragenkomplex IV)

Wie sind Sie auf die Mörderischen Schwestern aufmerksam geworden bzw. auf dieses Stipendium? Kannten Sie die Mörderischen Schwestern schon vorher oder haben Sie erst durch die Ausschreibung des Stipendium von Ihnen gehört?

 

Ich entdeckte die Mörderischen Schwestern vor rund zehn Jahren über eine liebe Kollegin, die mir dieses Netzwerk empfahl, in dem sie selbst verankert und engagiert war und ist. Manche der Schwestern verlor ich in weiterer Folge aus Zeitgründen und durch Umzüge aus den Augen, freue mich jedoch jedes Mal, wenn ich einer von ihnen bei Festivals oder Autor/innen/treffen über den Weg laufe, Nachrichten von einer Schwester – mir persönlich bekannt oder nicht – in meine Mailbox purzeln. Deshalb ist die diesjährige GV in München auch eine höchst willkommene Möglichkeit, mir lieb gewordene ›Schwestern‹ wiederzusehen und neue kennenzulernen!

 

 

Fragenkomplex V)

Haben Sie so etwas wie eine Ideenschublade, in der Sie alles aufbewahren, was Sie mal schreiben möchten? Oder setzen Sie um, was Ihnen spontan als Idee in den Sinn kommt? Oder aber lassen Sie sich leiten von dem, was gerade gefragt ist? Schreiben Sie z.B. im Auftrag oder nehmen einen Wettbewerb bzw. eine Stipendiumausschreibung zum Anlass, sich einen passenden Text / eine passende Geschichte auszudenken. Spielen Ereignisse aus Ihrem persönlichen Leben eine Rolle?
Wie zum Beispiel kamen Sie auf die Idee, diesen Krimi zu entwerfen?

 

Ich bin eher eine Romancière als eine Kurzgeschichtenschreiberin, mir liegt der große Raum der Erzählung oder des Romans, der es mir erlaubt, einen Bilderbogen auszubreiten weitaus mehr. Solche Wettbewerbe sind dünn gesät. Und ja, natürlich, die Ideenschublade gibt es, aber um die Wahrheit zu sagen, ich habe noch nie hineingeguckt. Denn es verhielt sich bislang eher so, dass ich viel zu viele Ideen hatte, sie dort nur deponiere, um nichts zu vergessen – und dann nie wieder hineinsehe. Und diejenigen, die sich nicht ablegen lassen, weil sie sogleich zu wuchern beginnen, mich packen, aus denen entsteht dann dies - oder das. Die meisten entwickeln sich aus einer Beobachtung, aus diesem Zusammenspiel zwischen visuellem Reiz und einem Wort oder Satz. Das können sehr abstrakte oder philosophische Überlegungen sein, wie z.B. bei »Albors Asche« die Aussage, Mario Vargas Llosas, jedes ›schwere‹ Thema könne auch leicht erzählt werden, oder auch Aussagen, denen der Charakter des Absurden anhaftet wie bei »denn ihre Werke folgen ihnen nach«. Da war es eine Zeitungsnotiz über einen Verlagseinbruch, in dem es hieß, man gehe davon aus, dass die gestohlenen Manuskripte nicht gelesen worden wären. Am Beginn von »Flucht zum Arsch der Welt«, man sieht schon an der Veränderungsskala des Arbeitstitels die Veränderung des Romans – das wäre übrigens auch einmal eine spannende Ausstellung, finde ich – also am Beginn von »Flucht zum Arsch der Welt« stand ein persönliches Erlebnis, wenn Sie es so nennen wollen. Ich war auf dem Heimweg von einer Lesereise, zahlreiche Stunden Zugfahrt vor mir, und ich hatte während meines mehrtägigen Unterwegsseins den Roman, den ich mitgenommen hatte, ausgelesen, im Gepäck ansonsten nur den meinen, und die – für mich – höchst bizarre Situation am Hals, dass ich keinen in Arbeit hatte; der eine war gerade erschienen, der nächste lag schon im Lektorat; keiner im Entstehen, auch keine Erzählung, nada, nichts, niente. Ich ging also in die Bahnhofsbuchhandlung, in der hatte ich die Wahl zwischen alten Bekannten, Schrott und katastrophalem Schrott, die Zeit drängte, mein Zug fuhr gleich ab; ich schnappte mir also das Werk, welches mir thematisch spannend schien, wenn es mich vermutlich auch sprachlich nicht befriedigen würde, ging damit zur Kasse, stieg in den Zug. Es begann auch gut, wurde noch besser und zerbrach plötzlich irgendwo auf der Höhe von Ybbs in alle Einzelteile, und ich dachte, ich sollte mal wieder Genreliteratur schreiben, sah auf, weil jemand in den Waggon gekommen war, eine dreier Gruppe, ein Mann, zwei Frauen, und um die Wahrheit zu sagen: Ich konnte nicht aufhören, sie anzustarren. Möglichst verstohlen, lieber mittels meines Mobiltelephons, bis ich den Laptop aufklappte und zu schreiben begann, denn mir gegenüber, in dieser Dreiergruppe, saß ›Isidora‹ und warf mir die Geschichte geradewegs in den Schoß. Einzig durch ihre Körpersprache und das Echo ihrer Umgebung darauf, so schnell wie in jener Nacht hörte ich wohl nie zuvor die Durchsage ›Wir erreichen in Kürze Wien Westbahnhof …‹  

 

 

Fragenkmplex VI)

Wie setzen Sie Ihre Ideen um? Sind Sie mehr der Typ Bauschschreiber oder die Planerin? Haben Sie den Krimi komplett geplottet oder sich da langsam hineingeschrieben? Erstellen Sie für Ihre Figuren ein Psychogramm, für den genauen Tathergang eine chronologische Skizze?
Schreiben Sie chronologisch, nach der Schneeflockenmethode oder arbeiten Sie die Szenen aus, die Ihnen gerade am Herzen liegen / in den Sinn kommen?  Stellen Sie möglicherweise die Szenen später erst zusammen oder sogar um? Kommt es vor, dass Sie sich verzetteln und wie gehen Sie damit um oder hangeln Sie sich von vornherein an einem selbst verfassten Strang entlang? Bauen Sie Nebenstränge ein oder konzentrieren Sie sich auf die Haupthandlung, die Sie zielstrebig vorwärts treiben?
Was tun Sie bei Schreibblockaden, sofern Sie welche haben?

 

Ich beginne beinahe bei jedem Roman aus dem Bauch heraus, und komme irgendwann an den Punkt, einen Bauplan herbeizusehnen. Das kann bei Seite 23 oder 99 geschehen, vorhersehbar ist das nicht; und dann wird akribisch analysiert, bebildert und photographiert, Vernetzungen visualisiert … Meist liegt für mich der Wunsch nach einem Bauplan nicht im Werk, sondern in der Zeit. Oder ihrem unterbrochenen Charakter. Aufgrund von Lesereisen und Lehraufträgen bin ich gezwungen, meine Arbeit fortwährend zu stoppen, selten befinde ich mich in der luxuriösen Variante drei Wochen am Stück täglich schreiben zu können. Daraus entsteht Frustration und Unruhe – mir entfällt plötzlich die Haarfarbe, ich weiß nicht mehr, ob ich irgendwann davor erwähnte, dass … und würde ich in der Situation jedes Mal zurückblättern nachlesen, wäre ein Gutteil meiner Schreibzeit desjenigen Tages erneut um. Deshalb erstelle ich diese Baupläne. Und beende ich meine Schreibzeit folgt aus dem Schreibfluss des Tages heraus eine Stichwortsammlung für den nächsten Tag, der mir Wegweiser und Einstiegshilfe ist. Final entsteht dann während der Korrekturen nochmals ein zweiter Bauplan, in dem das Hauptaugenmerk nicht mehr auf der Handlung und deren Fortentwicklung oder auf dem Spannungsbogen liegt, sondern auf der Vernetzung der Elemente untereinander. Das ist in der Korrekturphase auch diejenige Arbeit, die mir am meisten Spaß macht, weil sie mit einem beinahe euphorischen Gefühl verbunden ist: Es ist alles da. Man sieht zum ersten Mal dabei auch das Werk im Gesamten – und das gibt mir die Kraft für den letzten, noch nötigen Endspurt.
Noch eines zum angesprochenen Thema der sogenannten Schreibblockade. Ich habe keine, weil ich sie mir, als freiberufliche Literatin, nicht erlauben kann. Das heißt, wenn es zu einem annähernd so zu nennenden Zustand in einem Manuskript kommt, sage ich mir, das sei ja alles kein Drama, gute Tage, schlechte Tage, wir kennen das alle, und es gibt noch den Essay, die Kurzgeschichte, die Erzählung, die fertigzustellen sind … und ich wechsle dorthin, im Hinterkopf darf währenddessen in Ruhe das zu lösende Probleme gären, aber ich muss es nicht anstarren, bis einer von uns oder beiden versteinern. Und hilft das alles nichts, kann man noch immer einen Gartenteich, ein Rosarium anlegen …

 

 

Fragenkomplex VII)

Wie sehen Sie Ihren künftigen Weg als Autorin? Werden Sie weitere Krimis schreiben? Haben Sie möglicherweise schon Ideen dazu in der Schublade? Sehen Sie sich als künftige Krimiautorin? Oder denken Sie, das war ein einmaliger Ausflug, weil Ihnen genau diese eine Idee im Kopf herumschwirrte und künftig werden Sie sich eher wieder auf literarische Texte konzentrieren. Oder ist das vielleicht der Anfang zu vielen verschiedenen Ausflügen in weitere Genres, weil Sie sich schriftstellerisch breiter ausprobieren / aufstellen wollen? Wird es vielleicht mal einen Fantasyroman von Ihnen geben oder ein Kinderbuch oder gar einen Erotikroman?
Haben Sie diesbezüglich überhaupt einen Plan oder lassen Sie das alles einfach so auf sich zukommen?

 

Wie ich meinen zukünftigen Weg sehe? Darauf würden Sie an sieben Tagen vermutlich sieben verschiedene Antworten erhalten. Ich habe leider keine Tendenz zu satter Selbstzufriedenheit – mit Ausnahme vielleicht nach einem kulinarischen Hochgenuss in vier Gängen … Ein Adjektiv, das jedoch mit ziemlicher Sicherheit sieben Mal käme, wäre: ›Spannend.‹ Meinen Student/innen versuche ich zu vermitteln, dass in diesem Fach keiner jemals auslernt, dass es stets Neues zu entdecken gibt, Neues, an dem man sich erproben kann und soll, für mich liegt darin auch einer der Reize der Literatur. Jedes Romanprojekt ist ein Beginn beim Punkt Null. Man weiß nicht, was einen erwartet, weder welcher Arbeitsprozess, noch welcher Klangraum. Man klopft die Geschichte ab, und fragt sich besorgt, wird das Faszinosum halten? Trägt die Story, wie soll der Plot gebaut werden? Man beginnt das Figureninventar zu suchen, den Klangraum auszuloten, das Genre im weitesten Sinn. Und all dies liegt in jenen wenigen drei, vier Sätzen, im ersten visuellen Bild geborgen, im Ideenkeim. Und daraus entsteht alsdann das Universum; langsam, manchmal; in einigen Monaten, andere Stoffe benötigen Jahre. Und am Ende kommt irgendjemand und verpasst dem Ganzen ein Etikett, auf dem steht nun Roman, Krimi, Thriller, Faction, Reiseliteratur oder Kinderbuch, Jugendliteratur. Das Etikett ist Marketing: mich persönlich interessiert das nicht. Es hat die Langeweile aller Schubladen: Schön eckig und begrenzt. Ich überschreite lieber Grenzen, und finde, Spannungsliteratur darf literarisch sein, Literatur spannend und das Kinderbuch soll doch bitte auch Erwachsene faszinieren … Oder? Ich mag keine Halbheiten, Talfahrten finde ich, wenn sie nicht auf Skiern erfolgen, eher gruselig, ich will über alle Gipfel und den Sonnenaufgang sehen …  

 


Ich bedanke mich für das Interview und wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Ausarbeitung des aktuellen Kriminalromans sowie auch für die Zukunft alles Gute, in der man sicher noch von Ihnen hören wird.

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