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Tierische Weihnachten

mit meiner Geschichte

"Siggi möchte Weihnachten feiern"

Gebundene Ausgabe: 404 Seiten
Verlag: P & B Verlag Pia Bächtold (2009)

Pia Bächtold (Hrsg.)

Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3940951390
ISBN-13: 978-3940951397


ab ca. 10 Jahren

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Klappentext:

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Tiere sind liebe Zeitgenossen. Für viele Menschen sind ihre Tiere ihre einzigen Begleiter, mitunter über eine sehr lange Zeit hinweg. Und in den meisten Familien werden die Haustiere nicht als solche betrachtet, sondern als Familienmitglieder behandelt.
Und wie unsere lieben Wegbegleiter das Weihnachtsfest erleben, erfahren Sie, liebe Leser, in dieser Anthologie. Lesen Sie, wie Gänse sicher davor bewahrt werden, als Weihnachtsbraten zu enden, wie gestandene Mäuse den Weihnachtsabend verbringen, was ein kleiner Igel alles anstellt, um auch endlich einmal das Weihnachtsfest zu erleben und Hunde und Katzen der Meinung sind, dass der Festtagsbraten natürlich ihnen gehört.

Leseprobe:

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Siggi möchte Weihnachten feiern

 

“Aber dieses Jahr, dieses Jahr bleibe ich auf. Jetzt bin ich ja schon soooo groß!“ Siggi richtete sich auf seinen vier kurzen Beinchen so hoch auf, wie er nur konnte und stellte die Stacheln in die Höhe.
Mama Igel schüttelte den Kopf. „Das hat mit Größe gar nichts zu tun. Igel müssen Winterschlaf halten. Das ist einfach so.“
„Genau“, tönte es aus dem Blätterhaufen. „Wer nicht schläft zur Winterszeit, im Frühjahr nicht lange am Leben bleibt. Alte Igel-Weisheit.“ Großvater Igel schob seine angegraute Schnauze zwischen den Blättern hervor. „Wo bleibt ihr denn?“ brummelte er.
„Sie warten vermutlich auf mich.“ Papa Igel tauchte aus dem Gestrüpp unter den Bäumen auf und sah Siggi und Mama Igel an. „Sind alle bereit?“
„Die Kleinen liegen schon in ihrem Winternest“, sagte Mama Igel „und Siggi und ich sind auch so weit.“
„Aber ich wollte doch wenigstens einmal Weihnachten feiern.“ Siggi schaute enttäuscht zu seinen Eltern. Da hatte ihm sein Freund Hops der Hase wohl was Falsches erzählt. Der hatte nämlich behauptet, je älter er wurde, umso länger durfte er wach sein. Und so tolle Weihnachtsgeschichten hatten sie alle erzählt. Von einem Nikolaus, von vielen Lichtern, von gutem Essen, vom Weihnachtsmann und tollen Geschenken. Selbst Oskar, der Frosch, hatte an wärmeren Weihnachtstagen schon am Fest teilgenommen.
Und nur, weil sie immer Winterschlaf machten, sollte Siggi das nicht erleben? Das konnte doch einfach nicht sein!
„Für Igel gibt es kein Weihnachten. Und jetzt keine Diskussion mehr. Jetzt wird geschlafen.“ Papa Igel schob Siggi in den Blätterhaufen. Für diesmal hatte Siggi keine Argumente mehr. Nächstes Jahr musste er das anders vorbereiten. Viel besser!

 

Als Siggi im Frühjahr aus dem Winterschlaf erwachte, hatte er einen Riesenhunger und zog los um etwas Fressbares zu finden. Seine Eltern, Geschwister und der Großvater taten es ihm gleich.
„Wer nicht frisst zur Frühjahrszeit, im Sommer nicht lange am Leben bleibt. Alte Igel-Weisheit“, brummte der Großvater und verspeiste einen besonders großen Regenwurm.
„Ja, fresst euch ordentlich satt“, sagte Papa Igel und schob Siggis Geschwister zu einer Stelle, an der sich ganz viele Kellerasseln tummelten.
Siggi kaute auf einem Tausendfüßler herum und ließ dabei einen kleinen Käfer, der von ihm weg krabbelte, nicht aus den Augen. Schließlich war er satt und dachte an Weihnachten. Rasch machte er sich auf die Suche nach seinen Freunden, die ihm helfen sollten, einen Plan zu schmieden.
Hops kräuselte die Nase und sagte nichts. Schließlich hatte Siggi gerade darüber gemeckert, dass sein Ratschlag nicht geholfen hatte.
Mia Feldmaus lag neben Hops und schielte auf die große Nuss, an der Felix, das Eichhörnchen, herum knabberte. Felix schielte zurück, und immer wenn Mia zuckte, hörte er zu knabbern auf, duckte sich und schien, als wolle er gleich wegspringen. Die Nuss war angeblich die letzte aus seinem Wintervorrat. Oskar, der Grasfrosch blinzelte mit den Augen und wiegte seinen Kopf.
„Hört ihr mir überhaupt zu?“ Siggi schaute empört in die Runde. Das waren ja feine Freunde, ständig  nur mit sich selbst beschäftigt.
„Schadoch“, quetschte Felix zwischen zwei Bissen hervor und ließ dabei einen kleinen Brocken der Nuss fallen. Noch ehe er reagieren konnte, war Mia vorgeschnellt, hatte das Nussstück geschnappt und in sichere Entfernung geeilt, wo sie es dann herunterschlang.
„Könnt ihr eigentlich noch was anderes als fressen?“ schimpfte Siggi.
„Schadoch“, sagte Felix, schluckte den letzten Bissen herunter und ergänzte: „Klauen.“ Dabei funkelte er Mia Maus an.
„Schlafen“, sagte Oskar und machte beide Augen zu.
Hops kräuselte seine Nase, sog hörbar die Luft ein und sagte dann doch nichts.
„Wollt ihr mir nun helfen, Weihnachten zu feiern, oder nicht?“, fragte Siggi und schaute alle der Reihe nach an.
„Na klar“, sagte Felix. Oskar machte die Augen auf und nickte heftig. Mia Maus kam wieder heran getippelt und setzte sich neben Hops, der mit den Schultern zuckte. „Und wie?“
„Ich habe eine Idee“, sagte Mia. „Du musst einfach vorschlafen.“
„Vorschlafen?“ Siggi überlegte, wie Mia das meinen konnte.
„Natürlich. Super.“ Felix schien kein bisschen mehr böse. „Das ist die Lösung! Du schläfst jetzt bis zum Herbst jeden Tag ein bisschen auf Vorrat. Dann hast du im Winter so viel überzähligen Schlaf, dass es mindestens bis Weihnachten reicht.“
„Vorschlafen ist eine klasse Idee“, sagte Oskar, „ich helfe dir dabei.“ Mit diesen Worten klappte er die Augen wieder zu.
„Klingt gut, “ meinte Hops, „aber ob es funktioniert, weiß ich natürlich nicht, also ich meine, ich möchte nicht wieder Schuld sein …“
„Ach was, Hops!“ Siggi klopfte seinem Freund auf den Rücken. „Ich weiß ja, dass du es gut gemeint hast.“
Hops strahlte. „Also in dem Falle würde ich dir zum Vorschlafen raten“, sagte er.
So war es beschlossene Sache.
Siggi nutze nun jeden Tag, um ein bisschen vorzuschlafen. Schließlich dachte Mama Igel, er sei krank, weil er so viel schlief, und wollte Doktor Eule holen.
„Wer viel schwächelt zur Sommerszeit, im Herbst nicht lange am Leben bleibt“, brummelte der Großvater.
„Ich weiß, alte Igel-Weisheit“, sagte Siggi und sah sich gezwungen, seiner Mutter von dem Plan erzählen. Die schaute erst verblüfft, dann lächelte sie und sagte nichts mehr.
Als es Zeit für den Winterschlaf war, fühlte sich Siggi tatsächlich kein bisschen müde, ließ sich aber von Mama Igel überreden, erst einmal zu allen ins Nest zu kriechen. Schließlich würde es draußen bitterkalt und Weihnachten könne er dann ja rausgehen. Siggi war einverstanden und schloss die Augen. Noch ein bisschen vorschlafen, war vielleicht auch nicht verkehrt.

Foto Eva Joachimsen

 

Wer die komplette Geschichte lesen möchte,

findet sie auf dem "Adventskalender-Portal", der

Weihnachts-Textwerkstatt 2015

von

Annette Paul

Pinnwand

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