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Klappentext:
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Vier tierische Vorlesegeschichten für Kinder, die Spaß und Information verbinden:
Als Igor Igel sich beim Fußballspielen den Fuß verstaucht, stellen die Waldtiere fest, dass es nicht genug ist, einen Doktor zu haben. Denn nirgendwo im Wald gibt es die passende Medizin. So
beschließen alle zusammen, ein Lager für die Heilpflanzen und das Verbandszeug zu bauen. Philipp hat ein ganz anderes Problem – er weiß nämlich gar nicht, was für ein Tier er ist. Ob er es wohl
herausfindet?
Emil dagegen weiß genau, dass er ein Tausendfüßler ist und tausend Füße hat. Und genau das macht das Schuhekaufen so schwierig!
Auch Martina hat es nicht leicht – die kleine Spinne muss allerlei Schweres erleben, bis sie endlich ihr wunderschönes Rad spinnen kann.
Auszeichnungen:
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Buchtrailer:
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Erstellt von R.D.V. Heldt
Leseproben:
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Eine Apotheke für die Waldtiere
Es begann damit, dass Igor Igel sich beim Fußball spielen den Fuß
verstauchte. Hugo Hase hüpfte aufgeregt um Igor herum und rief: „Wenn der mal nicht sogar gebrochen ist! Auweh, was wird dann mit unserem Spiel gegen den FBV Kiefernwalde am Sonntag?“
„Jetzt immer mit der Ruhe“, sagte Haribert Hamster und zog die Stirn in Falten. „Kannst du laufen?“ fragte er Igor, der am Boden saß und sich den Knöchel rieb.
„Laufen? Ich kann ja nicht mal stehen!“ wimmerte Igor und verzog das Gesicht.
„Wir müssen ihn zu Egon Eule bringen. Der muss ihm helfen und gesund machen“, sagte Haribert und Manfred Maus nickte heftig. Dieter Dachs, Edgar Eichhörnchen, Fabian Fuchs, und Konrad Kaninchen hoben
Igor auf eine Decke, und trugen ihn zu Doktor Egon Eule den Tierarzt der Waldtiere.
„Oh, da kommt ja der ganze TSV-Waldwiese anmarschiert“, staunte Doktor Eule und hob fragend die Augenbrauen. Dann fiel sein Blick auf den unglücklichen Igor in ihrer Mitte. „Ihr habt wohl einen
Verletzten“, mutmaßte er und Igor nickte bekümmert. „Ich bin einfach umgeknickt. Da war so eine blöde Wurzel, die ich nicht gesehen habe und bumms ist es passiert. Abgerutscht und umgeknickt. Und
dabei ist das so ein wichtiges Training heute. Wir wollen doch den FBV Kiefernwalde am Sonntag endlich einmal schlagen. Dauernd witzeln die und behaupten, wir würden nicht ein einziges Tor gegen sie
schießen.“
„Na, dann wollen wir mal schauen.“ Doktor Eule besah sich Igors Fuß ganz genau, drückte hier und dort –– Igor zuckte jedes mal zusammen – drehte ihn ein bisschen nach links – Igor stöhnte leise – und
dann nach rechts – Igor schrie Auuuhhh!
„Der Knöchel ist verstaucht.“ Doktor Eule richtete sich auf und gab seine Anweisungen: „Ich brauche essigsaure Tonerde und einen elastischen Verband.“ Und als sich niemand rührte rief er ungeduldig:
„Na los, los, worauf wartet ihr noch?“
Und so kam alles in Gang. Es stellte
sich nämlich heraus, dass niemand essigsaure Tonerde oder einen elastischen Verband zu Hause hatte. Eigentlich wussten die kleinen Fußballspieler nicht einmal, was essigsaure Tonerde überhaupt
war.
„So geht das nicht weiter“, hatte Doktor Eule geschimpft. „Wie soll ich meine ärztliche Arbeit verrichten, wenn nie da ist, was ich oder die Patienten brauchen? Letzte Woche bin ich schon bis weit
hinter die Rabenhügel geflogen, nur um ein bisschen Arnika zu besorgen. So kann ich niemandem helfen.“ Die Jungen hatten mit hängenden Köpfen um ihn herumgestanden. Was würde jetzt aus Igor? Doktor
Eule hatte geseufzt und Igors Fuß notdürftig mit Blättern und Halmen stabilisiert. Dann war er fort geflogen, um alles Notwendige zu besorgen.
...
Emil mit den vielen Füßen
...
„Na, mein Herr? Ein paar schöne Schuhe gefällig?“
Was? Wie? Emil drehte den Kopf nach recht, dann nach links. Wer hatte denn da gesprochen?
„Ich habe gerade welche auf Lager. Wunderbare Schuhe aus feinstem Material. Weich und geschmeidig. Die würden sich ganz herrlich an Ihren Füßen machen.“
Emil schaute nach oben, denn von dort meinte er die Stimme zu gehört zu haben.
Tatsächlich. Das saß eine Schnake über ihm auf einem Grashalm und schaute zu ihm herunter.
„Hallo Schnake. Hast du mit mir gesprochen?“, fragte Emil sicherheitshalber.
„Schuster bitte. Mein Name ist Schuster“, sagte die Schnake
„Schuster?“
„Genau. So werde ich genannt. Und deshalb kannst du von mir auch Schuhe bekommen. So, wie es sich für einen Schuster gehört.“ Schuster kam den Halm heruntergelaufen und baute sich direkt vor Emil
auf. „Wo willst du denn hin?“
„Zum Bach, eine neue Wohnung suchen“, sagte Emil. „Ist das noch weit?“
„Ja. Sehr weit sogar“, sagte Schuster. „Ohne Schuhe überhaupt nicht zu machen!“
„Oh“, sagte Emil und senkte den Kopf. „Und du hättest welche?“
„Ja, doch, sag ich ja.“ Schuster rieb die beiden vorderen Beine aneinander und sah Emil an. „Mhmm, ja, sind natürlich viele“, meinte er und starrte auf Emils Füße.
„Tausend“, sagte Emil stolz und reckte den Kopf.
Das klingt wirklich viel“, sagte Schuster, spreizte seine Flügel und kratze sich mit einem Bein am Kopf.
„Tja, so viele Schuhe hast du wohl nicht, was?“, meinte Emil und wusste nicht ob er stolz oder betrübt darüber sein sollte. So ein paar Schuhe an den Füßen, das würde seinen Marsch bestimmt
erleichtern.
„Mhmm. Lass mal überlegen. Also, ich habe sechs Beine“, begann Schuster. „Und auf jeden Fall habe ich so viel Schuhe, dass ich jeden Tag der Woche ein paar andere anziehen könnte. Und danach sind
noch genau für die Hälfte meiner Beine welche übrig. Das heißt“, Schuster machte eine Pause und schaute am Halm hoch, als könne da eine Antwort stehen. „Das heißt, bei Tausend muss ich dann noch mal
...“ Nun trippelte er von einem Bein auf ein anderes. „Also das ist ungefähr so viel wie zehn mal so viel und dann das Ganze doppelt!“, sagte er schließlich und sah Emil triumphierend an. Dann
marschierte er um den Tausendfüßer herum, wie um sich zu vergewissern, dass dieser wirklich so viel Füße hatte.
„Hä?“, sagte Emil, der schon bei den Wochentagen der Rechnung nicht mehr hatte folgen konnte. „Öh, ja, das klingt jedenfalls ganz schön viel, was du da ausgerechnet hast“, meinte er dann.
Schuster strahlte. „Sag ich doch. Viele. Und das ist doch genau die Menge deiner Beine.“
...
Martina, die kleine Spinne
Es war einmal vor gar nicht so langer Zeit und ganz in Eurer Nähe, da saß in einer dunklen Kellerecke eine kleine Spinne und
weinte bitterlich. Martina, so hieß die Spinne, war erst wenige Tage alt, doch schon sehr unglücklich. Denn in den wenigen Tagen ihres Lebens hatte sie erfahren müssen, dass sie das hässlichste
Geschöpf auf Erden sei.
„Pfui, eine Spinne!“ riefen die Menschen, wenn sie sie sahen, oder „Igittigittigit“, oder auch „Hilfe, eine Spinne!“ Dabei schlugen sie wild mit den Armen um sich, sprangen auf oder traten mit den
Füßen nach ihr. Martina hatte nur entkommen können, weil sich die Menschen zu sehr ekelten, um sie überhaupt anzufassen. So hatte sie sich schließlich in diese dunkle Ecke zurückgezogen.
„Niemand mag mich. Niemand braucht mich. Was soll ich nur hier?“, dachte sie. „Am besten, ich verlasse diese Welt gleich wieder.“ Sie schloss die Augen und verabschiedete sich von der Welt und von
der dunklen Kellerecke.
Martina wartete. Es passierte jedoch nichts. Überhaupt nichts. Und wie sie so dahockte und wartete, merkte sie mit einem Mal, dass sie schrecklichen Hunger hatte. Ihr Magen knurrte so laut, dass sie
befürchtete, jemand könne sie hören und finden. Außerdem war das Hungergefühl sehr unangenehm. „So wird das nichts“, dachte Martina und beschloss zunächst etwas zu fressen. Die Welt verlassen konnte
sie später immer noch. Wenn sie satt war.
...
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