von Rosemarie Benke-Bursian
Kurzkrimi-Glauser 2016 geht an die Autorin und „Mörderische Schwester“ Iris Leister
Die in München lebende Krimiautorin Iris Leister hat mit ihrem Werk „Der Hias“ den Glauser-Preis für die Kategorie Kurzkrimi gewonnen, die - vorläufige - Krönung eines Autorenlebens, das bereits beachtliche Erfolge mit sich gebracht hat.
Iris Leister - mit freundlicher Genehmigung
So wurden einige ihrer Filmstoffe für diverse Drehbuchpreise nominiert, 2014 gewann sie beim AstroArt-Literaturwettbewerb und der jetzt prämierte Kurzkrimi wurde bereits 2015 für den Ralf-Bender-Preis nominiert. Er kann in der Anthologie "Der Boandlkramer - und andere Kriminalgeschichten aus dem Bayerischen Wald" nachgelesen werden.
Der Friedrich-Glauser-Preis gehört mit dem „Deutschen Krimi-Preis zu den beiden wichtigsten Krimipreisen im deutschsprachigen Raum. Er wird einmal jährlich während der
Criminale, dem Jahrestreffen des Syndikats (Autorengruppe deutschsprachiger Krimi-Literatur) vergeben. Die Kategorie Kurzkrimi, die Iris Leister 2016 gewann gibt es erst seit 2002.
Wer Leisters Lebenslauf liest, findet diese Entwicklung mehr als konsequent, könnte doch bereits die Geschichte ihrer Geburt der Beginn eines Kurzkrimis sein: An einem eiskalten Neujahrstag landete
das Neugeborene in den Armen einer betrunkenen Krankenschwester …
Leister hat diese wenig heimeligen Umstände überlebt und lässt dafür nun andere leiden. In ihren Romanen.
Im realen Leben engagierte und engagiert sie sich dagegen für andere Autoren: Zuerst als Kursleiterin an der Hochschule für bildende Künste in Braunschweig und bei der
Online-Weiterbildungseinrichtung akademie.de, heute als Seminarleiterin für Prosaautoren - u.a. im Auftrag der Textmanufaktur - und nicht zuletzt als Mitglied der Mörderischen Schwestern -
Europas größter Verein deutschsprachiger Krimibuchautorinnen- und Regiosprecherin der Sektion Bayern.
Ihre Kompetenz erlangte sie dabei durch ihre Ausbildung, die sie als Drehbuchautorin begann, wobei ihr Kurzfilm „Große Erwartungen“ auch auf internationalen Festivals Erfolge einfuhr.
Große Erwartungen hatte die Autorin schon früh an ihr berufliches Leben: So wollte sie nacheinander Seiltänzerin, Astronautin, Jaques Cousteau und schließlich Hirnforscherin werden. Berufe, die eher
mit weniger festem Boden unter den Füßen zu tun haben.
Ein Schelm, wer dabei an eine besagte Krankenschwester denkt …
Nach einem eher bodenständigen Magister-Studium der Linguistik und Biologie wandte sie sich schließlich einem weiteren früheren Berufswunsch zu: Schriftstellerin.
Über die beliebte interaktive Hörspielreihe „Der Ohrenzeuge“ kam sie dann zum Krimi-Genre. Wen wundert es, dass sie auch dabei Erfolg hatte?
Mit Erfolgen wird man bei Iris Leister sicher auch in Zukunft rechnen müssen. Ihre Fans und Leser wird es freuen!